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Meet the Maker: Juwelenfassermeister Wilhelm Kling

Meet the Maker: Juwelenfassermeister Wilhelm Kling

Design & Maker

Meet the maker

Wenn Wilhelm Kling überprüfen will, ob der Edelstein, den er gerade gesetzt hat, seinen Platz im Schmuckstück gefunden hat, hält er ihn gegen das Licht und kneift die Augen zusammen. Wenn das trapezförmige Plateau des Diamanten das Licht ebenmäßig reflektiert, hat er sauber gearbeitet. Er nickt. „Handwerk eben“, sagt er, wenn man sich erstaunt zeigt, wie präzise er gearbeitet hat.

Handwerk

Denn Kling ist durch und durch Handwerker. Genau wie sein Vater es war. Ebenfalls ein Kling, ebenfalls ein Juwelenfassermeister. Die steinige Arbeit liegt in der Familie. Ein paar Voraussetzungen sollte man schon mitbringen, wenn man in das Handwerk einsteigen wolle, sagt er. Eine ruhige Hand und etwas Geschick seien wohl von Vorteil. Aber wie Kling es darstellt, ist das schillernde Handwerk mit den funkelnden Steinen eines das keinen Platz für Eitelkeit lässt. Was in seiner Beschreibung nicht zum Tragen kommt, ist wie kleinteilig und aufwendig die Arbeit mit Diamanten ist, eine echte Kunst für sich. Allein die Geduld aufzubringen, bis ein geeigneter Platz für den Stein im Schmuckstück gefunden ist – so viel sei gesagt: Diese Arbeit fordert viel mehr, als bloß etwas Geschick und eine ruhige Hand.

Die Werkstatt im Untergeschoss

Kling arbeitet im Home-Office. Im Untergeschoss seines Familienhauses hat er seine Werkstatt. Seine beiden Hunde schleppen sich müde durch den Raum und lassen sich, alle Viere von sich gestreckt, auf den Boden fallen. Hier unten gibt es vier Arbeitsstationen. Jeweils ausgestattet mit einem Mikroskop und verschiedenen Bohrern, Hämmern, Zangen – liebevoll stellt Kling seine Instrumente vor, jeweils seltene Stücke, State of the Art, mit denen er wahre Wunder vollbringt. Außerdem an jeder Station: ein Ledertuch, mit dem der Abfall aufgefangen werden kann. Denn alles, was hier abfällt, kann und wird wiederverwertet werden.

Die Arbeit des Meisters

Und behutsam, als läge ein Patient vor ihm, geht Kling an die Arbeit. Er schaut durch die Linse des Mikroskops. Seine Konzentration füllt den Raum. Für einen Moment scheint es sogar so, als würde die Rockmusik aus dem Radio langsamer, ruhiger werden. Denn ganz behutsam lässt „Brilli Willi“, wie er sich im Internet nennt, einen ReMind Mini Solitaire Ring durch seine Finger laufen.

Noch sitzt kein Stein auf dem Verlobungsring. Doch das soll sich gleich ändern. Kling lacht, wenn er seine Werkzeuge erklärt, wie Fachleute lachen, wenn sie ihre Kunst für Laien vereinfachen müssen. „Das kann man sich vorstellen wie eine winzige Kreissäge“, sagt er und fräst eine kleine Nut in die Krappe. Eine Nut ist eine Kerbe in die der Stein, den Kling fasst, perfekt hineinpassen muss. Unter einer Krappe versteht man die Streben, die den Diamanten wie kleine Finger festhalten. Nur logisch also, dass diese Fassung Krappenfassung genannt wird. Kling fräst also eine Nut in jede Krappe. Und ihm dabei zuzusehen ist wirklich etwas Besonderes: Bei ihm sieht die Arbeit mit den winzigen, fragilen Krappen fast schon spielerisch aus.

„So, und da wollen wir jetzt den Stein reinsetzen.“ Er drückt die Streben nochmal zurecht und kontrolliert die Ausrichtung. Dann setzt er den synth. eco Diamanten schräg in die Krappen. „Da müssen wir den Stein jetzt nur noch reinklicken“, sagt er.

Dazu kommt ein Gerät zum Einsatz, das er mit einem Lachen als Schmuck-Presslufthammer bezeichnet. „Klick, Klick, Klick“ macht die Maschine. Kling blickt auf. „Da hat man es gehört: Der Stein hat mir gesagt, er sitzt nicht richtig.“ Er wirft noch mal einen prüfenden Blick durch das Mikroskop. „Ich muss da nochmal ran.“ Und schon wieder singt der Bohrer. Die Nut in der Krappe muss schärfer gezogen werden. Aber so ist das bei Meistern: Das Material bekommt ein Eigenleben. Man bearbeitet es nicht mehr nur, es spricht, es singt, es lebt. Beim zweiten Mal lässt sich der Stein ohne Probleme einklicken. Nun folgt die Politur der Fassung bei der kleine Unebenheiten oder Schmutz und Staub vom fassen entfernt werden.

Fühlt sich wie fliegen an

Wenn man Kling fragt, ob er sich ein anderes Leben vorstellen könnte, eines ohne die funkelnden Steine, wird er kurz nachdenklich. Ja, sagt er dann, er wäre gerne Pilot geworden, hätte gerne das Fliegen gelernt. Doch reumütig klingt er dabei nicht. Immerhin: Wenn man ihm bei der Arbeit mit seinen Diamanten zusieht, kann einen schon das Gefühl beschleichen, dass die Füße den Boden nicht mehr berühren. Denn es gibt nur noch das, was da vor ihm und unter der Lupe liegt. Man hebt gemeinsam ab und begibt sich auf eine Reise, die bestimmt ist von der Schönheit, gelenkt aber von der reinen Konzentration des Piloten, Wilhelm Kling.

"Handwerk eben." - Wilhelm Kling

Schließlich

Kling steht von seiner Arbeitsstation auf und hebt mit prüfendem Blick den ReMind Mini Solitaire Ring ins Licht. Auf dem Plateau des synth. eco Diamanten fängt sich das Licht, satt und voll glänzt das Gold und es fällt wirklich nicht mehr schwer zu verstehen, warum Kling es nicht bereut, Edelsteinfasser geworden zu sein: Denn dieses Ergebnis seiner Arbeit ist der Inbegriff von Schönheit.

Aus diesem Blogpost

 
 

Written by Moritz Hackl

Moritz ist Texter, Blogger und Journalist und lebt in München. Am liebsten schreibt er über die schönen Dinge des Lebens - wie zum Beispiel über nachhaltigen Schmuck.
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