1. Inspiration sammeln
Inspiration liegt für mich in der Natur, in Architektur, in Kunst, in Stimmungen – aber auch in Erinnerungen. Ein Sonnenstrahl, der auf Wasser glitzert, ein Blatt im Wind, ein Erbstück meiner Großmutter, all das kann ein Funke für eine neue Linie, eine neue Form sein. Ich beobachte, fotografiere, mache Notizen. Diese Eindrücke speichere ich, um später daraus zu schöpfen.
2. Moodboards und visuelles Denken
Bevor die ersten Schmucklinien entstehen, sammele ich Bilder, Texturen, Farben und Worte. Auf Moodboards collagiere ich das, was mich gerade bewegt. So erkenne ich Muster: eine wiederkehrende Farbwelt, eine Stimmung, eine klare Linie. Diese visuelle Sprache wird zum Fundament der Kollektion.
3. Skizzen, Intimität des ersten Strichs
Mit Bleistift auf Papier beginne ich, Formen zu entwickeln. Skizzieren ist für mich ein intimer, fast meditativer Moment: Jede Linie ist spontan und ehrlich. Hier entsteht die Essenz eines Schmuckstücks – reduziert, roh, voller Energie. Viele Ideen verwerfe ich wieder, andere entwickeln sich zu einem starken Grundkonzept.
4. Übersetzung in 3D
Erst wenn eine Skizze Bestand hat, übertrage ich sie ins Digitale. In 3D-Programmen überprüfe ich Proportionen, Balance und Tragbarkeit. Schmuck muss nicht nur schön sein, er muss sich auch angenehm anfühlen, stabil sein und in Bewegung wirken. Dieser Schritt ist oft technischer, aber er schärft die Perfektion des Designs.
5. Prototypen und erste Formen
Ein Schmuckstück lebt erst richtig, wenn es in der Hand liegt. Deshalb lasse ich Prototypen gießen. Hier zeigt sich: Sind die Linien klar genug? Ist der Ring angenehm zu tragen? Kommt die Oberfläche zur Geltung? Oft gehe ich danach zurück ins Design, feile an Details und wiederhole den Prozess, bis es sich „richtig“ anfühlt.
6. Veredelung durch Handwerk
Die finalen Schmuckstücke entstehen in enger Zusammenarbeit von mir im Maren Studio und meinen Partnern wie Gießerei und Edelsteinfasserin. Hier fließen Handwerkskunst, Präzision und meine Liebe zum Detail zusammen. Polieren, Fassen, letzte Korrekturen, alles trägt dazu bei, dass das Design seine volle Ausdruckskraft entfaltet.
Wenn eine Kollektion entsteht, dann ist sie wie ein kleiner Kosmos. Alle Stücke folgen einer inneren Logik und sind doch individuell. Linien wiederholen sich, Gefühle ziehen sich durch und erst im Zusammenspiel entsteht eine eigene Welt. Ich liebe es, wenn Kund*innen erzählen, welches Gefühl oder welche Erinnerung sie mit ihrem Schmuckstück verbinden. Genau dann wird Design lebendig – weil es nicht nur schön aussieht, sondern eine Bedeutung bekommt.